1375 Mühlenbeck und Summt werden im "Landbuch Kaiser Karl IV." erstmals urkundlich erwähnt. Die Besitzstandstabelle nennt als Eigentümer die - "Molenbekes mit Summt und Antheil an Mühlenbeck" ferner einen Bredow - "mit einem Antheil von 11 Hufen". Ritter Bredow fällt im selben Jahr in einer Fehde. Da er keine Erben hinterläßt, fällt sein Mühlenbecker Hof als erledigtes Lehen an den Landsherrn zurück. 11 Hufen besitzt ein Christian Dusicke. Die Molenbekes haben bereits den größten Teil ihres Besitzes (8 Hufen und das Gericht) an Tyle Wardenberg verkauft und leben in Summt.
1415 Hans Sommerfeld und Caspar Sticken verkaufen Mühlenbeck einschließlich Summt für 180 Schock Böhmische Groschen an das Kloster Lehnin. Friedrich I 1417 als Kurfürst mit Brandenburg belehnt, bestätigt den Vertrag.
1458 Kloster Lehnin baut in Mühlenbeck einen Wirtschaftshof, der die im Barnim gelegenen Klosterdörfer Klosterfelde, Woltersdorf, Schönerlinde, Stolzenhagen, Summt, Wandelitz und Basdorf - verwaltet. Ein Vogt leitet den Ackerbau und treibt die Pächte der Bauern ein. Vier Hüfner aus Schönerlinde mit 16 Hufen leisten bei bedarf Dienste. Mühlenbeck hat Richter und Schöffen.
1459 Ein Teil der Mönchmühle steht auf Landsitz des Schildower Bürgers Brackow. Darüber entbrennt zwischen Schildow, Schönerlinde und Mühlenbeck ein Grenzstreit.
1473 Die Mönchmühle, bisher Klosterbesitz geht für 40 Schock Brandenburgische Münze an Andreas Bodecker.
1474 In Mühlenbeck herrschen Reitmeister und Hofmeister der Herren zu Lehnin.
1560 Der Mönchmüller baut auf Schönerlinder Feld eine Windmühle.
1569 Mühlenbeck ist als Landschöffensitz diens- und zollfrei.
1570 Joachim II. läßt im wald- und wildreichen Mühlenbeck an den Kanalwiesen eines seiner zahlreichen Jagdschlösser errichten.
1571 Die Mönchmühle wird ein weiteres Mal von den Lehniner Klosterherren verkauft. Käufer ist für 57Groschen Albrecht Holzendorf.
1591 Mühlenbeck erhält ein Erbregister.
1595 - 1596 Summt erhält eine Kirche, das Patronat verleiht der Markgraf den Gutsherren Fahrenholtz. Sie bauen am Seeufer eine Schule.
1618 - 1648 Summt wird im Dreißigjährigen Krieg völlig niedergebrannt. Mühlenbeck erleidet kaum Verluste.
1682 Erstmalig wird ein Heidereiter erwähnt. Oberförster von Pannwitz erhält vom großen Kurfürsten einen 6jährigen Pachtvertrag für das Gut Mühlenbeck.
1685 - 1691 Summt wird wieder als Dorf und Rittergut erwähnt. Es gelangt in den Besitz der Grumbkows aus Niederschönhausen, vor 1691 geht Summt in den Verwaltungsbereich des Amts Niederschönhausen über.
1699 Dem Neusiedler Grothe werden für den Bau seines Hauses für zwei Jahre die Steuern erlassen.24 Familien wohnen im Ort.
1705 Amtmann Fabricius übernimmt die Domäne Mühlenbeck für die Pachtsumme von 2286 Talern, 8 Groschen und 6 Pfennigen.
1713 Die Mühlenbecker Dorfkirche erhält einen neuen Turm.
1746 Auf dem Woltersdorf entstehen die ersten Arbeiterhäuser. Der Erbmüller der Mönchmühle Gröwel erhält den Vorzug am Müllichen eine Wassermühle zu bauen.
1755 - 1759 Der Lederfabrikant Peter Friedrich Damm aus Brandenburg kauft vom Gröwel die neue Mühle und erwirbt die Konzession für eine Walkmühle zur Lederherstellung. Durch Produktion von Uniformzubehör im Siebenjährigen Krieg reich geworden, baut er nahe dem Jagdhaus Orangerie und Gärtnerhaus. Der Name Dammsmühle bürgert sich ein.
1767 Ein Feuer zerstört sämtliche Gebäude in Dammsmühle.
1803 Die Dammsmühle brennt erneut ab, wird in den folgenden Jahren wieder aufgebaut und erhält zusätzlich ein Damen- und Kavaliershaus.
1804 Mühlenbeck erhält ein Gefängnis.
1812 Beim Abriss der baufälligen Summter Kirche werden auf dem Kirchhof Urnen aus der Bronzezeit gefunden.
1817 Familie Göritz nimmt die Oberförsterei in Erbpacht. Der Gasthof "Altes Forsthaus" entsteht.
1822 - 1825 Friedrich Wilhelm Puttlitz verlegt das bisher am Mühlenbecker Dorfanger gelegene Lehnschulzengut nach Feldheim. Am Dorfanger entsteht ein Schulhaus.
1828 Mühlenbeck gibt seinen Status als Amtssitz an Oranienburg ab.
1856 Mit Einführung einer Landgemeinde-Verfassung lösen sich die letzten feudalen Strukturen auf.
1861 Mühlenbeck hat 186 Schüler. Die Gemeinde erwirbt ein Privathaus als zweites Schulgebäude.
1871 - 1874 Im Juni 1871 beginnt in Mühlenbeck der Abriß des alten Gotteshauses. Am 27 Oktober erfolgt die Grundsteinlegung für den neuen Backsteinbau, der am 9.Juli 1874 mit einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht wird.
1897 Im August wird das Pfarrhaus bezugsfertig.
1900 Mühlenbeck zählt mit Summt 1500 Einwohner, hat 5 Bauern, 4 Kossäten, einige Büdner und 4 Gasthäuser. 3 Lehrer unterrichten 230 Schulkinder.
1901 Am 21.Mai fährt auf der neuen Eisenbahnlinie von Reinickendorf nach Liebenwalde der erste Personenzug der "Heidekrautbahn".
1906 Am 19.April wird der Grundstein für das dringend benötigte Schulhaus gelegt. Die feierliche Einweihung findet am 18.November statt. Das alte Schulgebäude wird Sitz der Gemeindeverwaltung.
1907 Gründung der freiwilligen Feuerwehr.
1922 Die Familien Friedrich und Dobslaw erwerben das Summter Gut.
1923 Summt gründet eine freiwillige Feuerwehr.
1924 Der Landwirt Gustav Friedrich baut eine private Windkraftanlage, mit der er auch andere Abnehmer beliefert. Das Windrad ist lange Zeit das Wahrzeichen von Summt.
1926 - 1928 Gustav Friedrich errichtet am Summter See eine Badeanstalt. Zwei Gartenlokale -das "Seeschloß" und der "Seegarten - werden eröffnet. Durch die Verbindung mit Frohnau, mit einem Postautobus wird der Ort Naherholungsgebiet.
1930 Am 19.April nimmt ein Ausflugsbus der BVG zwischen Berlin Pankow und Zühlsdorf (über Schildow-Mühleneck-Summt) den Wochenend- und Feiertagsverkehr auf.
1934 Zum 700-jährigen bestehen der Mönchmühle findet ein Festumzug statt. Die historische Wassermühle erhält eine Gedenktafel und neue Türen mit Jahreszahlen und den Reliefs arbeitender Mönche.
1935 Mühlenbeck bekommt ein neues Rathaus. Der Ort hat 5 Fabriken, 14 Bauerhöfe, 10 Kossäten und Büdner, 27 Handwerksbetriebe, 5 Tankstellen, 6 Einzelhandelsgeschäfte, 1 Arztpraxis, 1 Apotheke, 1 Drogerie, 1 Sparkasse, 1 Kino und 16 Gasthäuser.
1937 Der Summter Maler Kurt Dittebrand beendet die Ausmalung der Kirche mit Fresken nach Bibelzitaten.
1939 - 1945 Mühlenbeck übersteht den zweiten Weltkrieg fast unbeschadet.
1946 Im Februar erhält die Schule den Namen der Graphikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz.
1956 Gründung einer LPG (Landwirtschaftliche Produktions Genossenschaft). Auflösung der Einklassenschule in Summt.
1969 - 1970 Die neue Autobahn Berlin - Rostock fährt durch Mühlenbecker Territorium. An der Landstraße zwischen Summt und Mühlenbeck entsteht eine Auffahrt.
1974 Die Mönchmühle wird wegen Unrentabilität geschlossen.
1975 Mühlenbeck begeht den 600. Jahrestag seiner ersten urkundlichen Erwähnung.
1983 - 1985 Die "Käthe Kollwitz Oberschule" erhält einen Neubau und eine richtige Turnhalle.
1984 Am 2. September hält auf dem neueröffneten S-Bahnhof Mühlenbeck-Mönchmühle die erste S-Bahn.
1988 - 1990 Auch in Mühlenbeck regt sich Widerstand gegen das DDR Regime.
1990 Bei den ersten freien Wahlen im Mai 1990 erhält die örtliche SPD Stimmenmehrheit.
1990 -1994 Mühlenbeck ist mit seinen Ortsteilen Summt, Feldheim, Buchhorst, Woltersdorf, Großstückenfeld und Mönchmühle eine eigenständige Gemeinde mit eigener Verwaltung.
1994 Bildung eines Amtes mit den Gemeinden Schildow, Mühlenbeck, Schönfliß, Stolpe, Stolpe-Süd und Zühlsdorf. Das Amt trägt den Namen "Amt Schildow".
1997 Die Freiwillige Feuerwehr feiert ihr 90jähriges-, der Sportverein sein 50jähriges (seid Neugründung 1947) Bestehen.
2000 Das alte Schulgebäude wird unter Denkmalschutz gestellt.
hier geht es zu einigen historische Aufnahmen
Textquelle: Ortschronik von Siegried Moser